Sonntag, 2. September 2007

Sardine wants to go to Riu

Es ist Sonntag - 18h (+ die obligatorischen 5 min. Verspätung). Der RE6 in Richtung Düsseldorf erreicht die freundliche Baustelle am Teutoburger Wald. Die Tür geht auf und ich merke schon: ok, so sehen also die neuen fahrberen Sardinenbüchsen aus. Ich bin wirklich froh, dass ich überhaupt da rein komme. Ok, wahrscheinlich habe ich mal wieder nicht aufgepasst und am Automaten eine Stehplatzkarte erworben. Es ist eng, es ist warm. Doch habe ich einiges gelernt auf dieser Fahrt.

Anfangs sei das wichtigste erwähnt. Die Bahn hat es auf den 160km tatsächlich geschafft 30 min. mehr zu benötigen als sonst. Das bedeutet: Wieder 30 min. mehr auf meinem Zeitkonto. Bald wird es teuer liebe Bahn.
Wer kennt es nicht, nervige Prolls, die ihre Handys auf laut stellen und freundlicherweise sogar ihre Umgebung mit arabischem Singsang beglücken. Leider war solch ein Musikliebhaber nicht anwesend. Die Ruhe wurde nur von einem Rocker gestört, der seine AC//DC-Lieder etwas zu laut im Walkman hörte. Ich denke mal er war quasi taub. Doch dann steigen 2 richtig coole Typen mit Migrationshintergrund ein. Sie umgibt ein krasser Rap-Beat. War ja auch kaum anders zu erwarten, bei den Goldkettchen. Doch diese Soundqualität habe ich bei einem Mobiltelefon noch nicht gehört - und ich kenne dank des ÖPNV fast alle Modelle. Ok, es ist auch kein Handy: Eine PSP - auf der Musikvideos laufen. Das wird also der neue Trend - ich freu mich schon drauf und hoffe nur, dass es darauf keine türkischen Charts gibt.
Doch ich höre auch noch anderes Gequatsche. Ein paar Rentner, die natürlich auch alle Sitzplätze haben lassen diverse alkoholische Getränke in ihren Reihen kreisen und ich bin verwundert. Wie senil muss man sein, wenn man in so einem Zug Spaß hat - ein Viehtransporter bietet mehr Platz und auch sicher bessere Luft. Nun stehen 4 stämmige Omis auf, lassen ihre biertrinkenden Opis zurück und packen sich an die Schulter. "Jetzt machen wir ne Pollonaise aufs Klo" Langsam rammt die Osteoporose-Liga eine Schneisse in den Fahrgastwald und benebelt die Mitfahrer mit einem penetranten Billigparfum. Entweder haben die sich abgesprochen oder die Pfleger im Altenheim verteilen nur eine Sorte. Doch nicht nur der "Duft" quält die Sinne - auch die Mode ist 1a und ich bete, dass meine Netzhaut das gut übersteht. Zebra-Muster auf Polyester ist also in - mit ein paar roten Blümchen drauf. Sicher direkt aus Mailand in den RE.
Der Duft bleibt noch lange erhalten.... und mischt sich plötzlich mit einem anderen Geruch;
der Mensch verliert anal am Tag durchschnittlich 600ml Gase - aufgeteilt in ca. 14 kleine Gasportionen. 5 Komponenten hat dieses Gasgemisch- frei nach dem Motto" what comes in must come out" Da ist es schon verständlich, dass man hier - direkt im RE - mal Druck ablassen muss. Wie sonst soll man 14 Mal am Tag sein Ventil öffnen, wenn man nicht regelmäßig jede Stunde.... ohne Rücksicht auf Verluste.....collateral demage gibt es überall (oder spricht man hier eher von friendly fire? " Er starb bei einem versehendlichen Giftgasanschlag" - "Neue Biowaffe erfolgreich in Bahn getestet")

Ich denke mir da nur: I wanna go to RIU - oder besser gesagt: Die Bahn brautch Brise one touch

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